Project: BA 5201/2
DFG Programme: DFG Research grant
Title: Asymmetries in relative clauses in West Germanic
Length: 36 months granted (project prematurely terminated due to the principal investigator's appointment at the University of Amsterdam)
Start: 01 April 2022
End: 30 September 2022
Subject area: General and comparative linguistics, typology, Non-European languages / Individual linguistics
Principal investigator: Dr. Dr. Julia Bacskai-Atkari (University of Konstanz)
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Projekt: BA 5201/2
DFG Verfahren: DFG Sachbeihilfe
Titel: Asymmetrien in Relativsätzen im Westgermanischen
Dauer: 36 Monate bewilligt (Projekt vorzeitig beendet wegen der Berufung der Antragstellerin an die Universität Amsterdam)
Start: 01 April 2022
Ende: 30 September 2022
Fachliche Zuordnung: Allgemeine und vergleichende Sprachwissenschaft, Typologie, außereuropäische Sprachen / Einzelsprachwissenschaften
Antragstellerin: Dr. Dr. Julia Bacskai-Atkari (Universität Konstanz)
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Project description

konstanz The main objective of the project is to gain new insights into the syntactic and morphological factors underlying relativisation characteristic of European languages. The project examines the distribution of relative markers in West Germanic in particular and aims to account for the observed variation in a principled way. West Germanic languages constitute an ideal testing ground regarding the formal properties of relative clause since these languages allow various relative markers (invariable complementisers and inflected relative pronouns) and their combinations, which is cross-linguistically by no means a common pattern, especially because not all languages display finite relative clauses. Further, as West Germanic languages display multiple options, differences between these options can be attributed to the formal properties of these elements rather than to other differences between the languages that are governed by independent factors.The project has two fundamental assumptions. First, it is assumed that the origin of the various relative markers (interrogative-based or demonstrative-based) has a bearing on which elements can occur in which constructions and how pronouns and complementisers can be combined. This hypothesis needs to be investigated as this question has not been examined in the literature in detail. Second, it is assumed that the choice between the pronoun strategy and the complementiser strategy is affected by the function associated with the gap in the relative clause (subject, direct object etc.). This assumption follows from the Noun Phrase Accessibility Hierarchy. The more specific hypothesis regarding this is that while complementisers are assumed to spread from the unmarked subject function (since they do not overtly identify the gap), relative pronouns may spread either from the unmarked subject function (due to frequency effects) or from the lower, marked functions (as they identify the gap overtly). Either way, however, in a system maintaining both the complementiser and the pronoun strategy, complementisers will be eventually associated with higher functions, while pronouns will rather be associated with lower functions. This hypothesis needs to be tested as the literature so far offers only partial insights in this respect. The question still remains, however, how the distribution changes over time and to what extent the specific properties of Germanic and general typological implications apply. Since the project has a strong theoretical orientation, one major focus will be on a reconsideration of how well-known patterns should be analysed. In addition, the project will include questionnaires and experiments eliciting grammaticality judgements. Finally, the study of diachronic data will involve the use of annotated corpora.

Projektbeschreibung

konstanz Das Projekt hat zum Ziel, neue Erkenntnisse in die syntaktischen und morphologischen Faktoren zu gewinnen, die der für europäische Sprachen typische Relativisierung zugrunde liegen. Das Projekt untersucht insbesondere die Verteilung der Relativmarkierer im Westgermanischen und strebt an, die beobachtete Variation durch ein grundsatzorientiertes Vorgehen zu erklären. Westgermanische Sprachen stellen ein ideales Testfeld für die formalen Eigenschaften von Relativsätzen dar, da diese Sprachen verschiedene Relativmarker (unveränderliche Komplementierer und flektierte Relativpronomina) und deren Kombinationen zulassen, was insbesondere typologisch gesehen keineswegs üblich ist, zumal finite Relativsätze nicht in allen Sprachen belegt sind. Da westgermanische Sprachen mehrere Optionen aufweisen, können Unterschiede zwischen diesen Optionen eher auf die formalen Eigenschaften dieser Elemente als auf andere Unterschiede zwischen den Sprachen zurückgeführt werden, die von unabhängigen Faktoren bestimmt werden. Das Projekt hat zwei grundlegende Annahmen. Erstens wird angenommen, dass der Ursprung der verschiedenen Relativmarker (interrogativ oder demonstrativ) einen Einfluss darauf hat, welche Elemente in welchen Konstruktionen auftreten können und wie Pronomen und Komplementierer kombiniert werden können. Diese Hypothese muss untersucht werden, da sie in der Literatur nicht im Detail analysiert wurde. Zweitens wird angenommen, dass die Wahl zwischen der Pronomenstrategie und der Komplementiererstrategie durch die Funktion beeinflusst wird, die der Lücke im Relativsatz (Subjekt, direktes Objekt usw.) entspricht. Diese Annahme ergibt sich aus der Zugänglichkeitshierarchie von Nominalphrasen. Die spezifischere Hypothese in diesem Zusammenhang ist, dass während angenommen wird, dass sich Komplementierer von der nicht markierten Subjektfunktion ausbreiten (da sie die Lücke nicht overt identifizieren), Relativpronomen sich entweder von der nicht markierten Subjektfunktion (aufgrund von Frequenzeffekten) oder von niedrigeren Funktionen ausbreiten können (da sie die Lücke offen identifizieren). Schließlich werden in beiden Fällen in einem System, das sowohl die Komplementierer- als auch die Pronomenstrategie beibehält, Komplementierer mit höheren Funktionen und Pronomina eher mit niedrigeren Funktionen assoziiert werden. Diese Hypothese muss ebenfalls überprüft werden, da die bisherige Literatur diesbezüglich nur teilweise Einblicke bietet. Es bleibt in diesem Zusammenhang auch die Frage, wie sich die Verteilung im Laufe der Zeit ändert und inwieweit die spezifischen Eigenschaften germanischer und allgemein typologischer Implikationen zutreffen. Da das Projekt stark theoretisch orientiert ist, ist es ein wichtiges Ziel, Analysemöglichkeiten bekannter Muster zu erörtern. Zudem beinhaltet das Projekt Fragebögen und Experimente zu Grammatikalitätsurteilen. Des Weiteren wird die Untersuchung diachroner Daten die Verwendung von annotierten Korpora mit einbeziehen.